Sonntag, 28. April 2013

28.04.2013 Gefunden bei der Albert-Schweitzer-Stiftung

Bau-Privilegien für Tierfabriken fallen weg

Aufgrund von Bau-Privilegien hatten Agrarindustrielle bislang recht leichtes Spiel, wenn sie neue Tierfabriken errichten wollten. Selbst wenn Kreise, Städte und Gemeinden gegen den Bau dieser Fabriken waren, konnten sie kein Veto dagegen einlegen, denn dem Bau von Ställen inkl. großer Tierfabriken kam eine rechtlich fixierte Bevorzugung zuteil. Tierfabriken zu verhindern war bis jetzt fast schon eine Herkulesaufgabe, die ohne Rechtsbeistand und Gutachter (Nachweis von gravierenden Umweltschäden) kaum zu bewältigen war. mehr >>>


Endlich erste EU Klagen

Endlich verklagt die EU-Kommission die ersten Mitgliedsstaaten wegen Nichteinhaltung des europäischen Tierschutzrechts. Auch Deutschland droht eine Klage. Wir fordern eine harte Gangart gegenüber allen Staaten, die die großzügigen Umstellungsfristen nicht einhalten.
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Dienstag, 23. April 2013

22.04.2013: Schriftverkehr mit Alfons Grosser - Pelztierzüchter

Der nachfolgende Schriftverkehr basiert auf die über das "Deutsche Tierschutzbüro" verschickte Protestmail an Herrn Grosser bezüglich der Pelztierhaltung in Deutschland.

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Sehr geehrter Herr Grosser,

auf meine Protestmail an Sie erhielt ich die u.a. (vermutlich standardisierte) Mail-Antwort von Ihnen.
Sie behaupten, dass die Medienkampagne gegen Sie durch falschinformierte und fehlgeleitete Aktivisten initiiert wurde, ohne jedoch konkret darauf einzugehen, was an der Darstellung dieser Aktivisten des „Deutschen Tierschutzbüros“ nicht stimmt.

Es verwundert mich schon sehr, dass Sie in Ihrer Mail in keinster Weise auf die gegen Sie konkret erhobenen Vorwürfe eingehen, noch geben Sie dazu eine Stellungnahme ab, noch widerlegen Sie diese Vorwürfe durch entsprechende Beweise, noch führen Sie konkret auf, welche Behauptungen Ihrer Meinung nach nicht stimmen.
Stattdessen führen Sie Ihre Qualifikationen als Pelztierzüchter und Ihre Auszeichnungen durch den Landwirtschaftsminister an, stellen einige (Tierschutz-) Organisationen als fragwürdig hin, sprechen diesen Organisationen die Kompetenz zur Bewertung der Sachverhalte ab, führen ein paar Gerichtsurteile an und weisen ausdrücklich darauf hin, dass die Haltung von Pelztieren in Deutschland rechtmässig sei.
Ausserdem brüskieren Sie sich darüber (angeblich zu unrecht) an den „Pranger“ gestellt worden zu sein und ziehen dabei auch noch hinkende Parallelen zur Diskriminierung während der NS-Herrschaft in der Mitte der 30er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Sie verkennen dabei, dass es damals um das Leben von Menschen ging, hier und jetzt geht es um den Ruf von Intensivtierhaltern, die mit ihren Tieren in einer Weise umgehen, die grausam und barbarisch ist und so nicht mehr länger akzeptiert werden kann und darf. Dies hat nichts mit Diskriminierung zu tun, sondern einfach nur mit Mitgefühl mit den gequälten und geschundenen Tieren, die keine Lobby haben und die ihren Peinigern vollkommen ausgeliefert sind. Es hat weiter nichts mit Diskriminierung zu tun, weil ein solcher Umgang mit fühlenden Lebewesen öffentlich gemacht werden muss, um der Welt vor Augen zu führen, wie grausam manche Menschen sein können!

Zu Ihrer Antwortmail nehme ich im folgenden Stellung.

Ihre Antwort per Mail spricht m.E. für sich und erweckt in mir den Eindruck, dass Sie die gegen Sie erhobenen Vorwürfe garnicht entkräften können, weil diese womöglich tatsächlich der Wahrheit entsprechen!?
Solange Sie kein handfestes Entlastungsmaterial liefern können weise ich den Vorwurf, ich hätte mich einer Behauptung angeschlossen die der Praxis nicht entspricht, entschieden zurück. Ich habe mich dieser Medienkampagne angeschlossen, weil ich um die Umstände in Pelztierfarmen genug weiss, um mir darüber ein Urteil bilden zu können und weil ich annehmen muss, dass diese Umstände bei Ihnen nicht oder nicht wesentlich anders sein werden.

Sie können davon ausgehen, dass ich mich nicht leichtfertig an Protestaktionen beteilige und mich informiere, bevor ich einen Protest verfasse. Und wenn Sie von selbsternannten Experten mit Halbwissen schreiben kann ich nur sagen: Man muss weder Experte sein, noch muss man umfassende Kenntnisse besitzen um beurteilen zu können, ob Tiere einigermassen vernünftig gehalten werden oder nicht und ob die Haltung Qualen und/oder Leiden verursacht oder nicht. Dazu braucht man nur einen ganz normalen, gesunden Menschenverstand, sofern man über einen solchen verfügt und mein Verstand sagt mir, dass die Haltung der Tiere in Ihren und anderen Pelztierfarmen nicht korrekt sein kann.

In Ihrer Mail führen Sie weiter Ihre fachlichen Qualifikationen an. Es ist löblich, dass Sie all diese Qualifikationen besitzen, jedoch sagt dies in keinster Weise etwas darüber aus, wie Sie mit den Tieren tatsächlich umgehen. In diesem Zusammenhang sind auch Auszeichnungen durch einen Landwirtschaftsminister nichtssagend. Es steht also immer noch die offene Frage im Raum, ob Sie mit den Tieren verantwortungsbewusst und gesetzeskonform umgehen und ob Sie insbesondere darüber hinaus den Tieren ein artgerechtes oder zumindest ein annähernd artgerechtes Leben ermöglichen. Gerade von Menschen mit einer solchen Qualifikation wie die Ihrige sollte man erwarten können, dass sie sich konkret an bestehende Gesetze und Verordnungen halten, verantwortungsbewusst mit Tieren umgehen und Tiere als leidensfähige, fühlende Lebewesen behandeln.

Ihre Bemerkung das der Schutz der Tiere denen, die von den Tieren leben ein elementares Bedürfnis ist, finde ich persönlich als eine echte Farce, denn ich unterstelle, dass der Schutz der Tiere in der Intensivhaltung für die Intensivhalter nur solange ein Bedürfnis darstellt, solange man mit den Tieren Profit machen kann. Der Schutz der Tiere um ihrer selbst Willen bedeutet für jeden Intensivhalter zusätzliche Kosten und wird deshalb kein Bedürfnis für einen Intensivtierhalter darstellen, denn wer hat schon das Bedürfnis sich selbst mehr Kosten aufzuerlegen als unbedingt nötig!? Intensivtierhalter tun meiner Meinung nach nur das äusserst Notwendige, was Gesetze und Verordnungen vorschreiben und dies wird auch noch in vielen Fällen unterwandert, weil die behördlichen Kontrollen nicht stattfinden, nicht regelmässig stattfinden oder in einer Weise stattfinden, die man nicht als ordnungsgemässe Kontrolle bezeichnen kann! Ob die Tiere leiden oder ob sie Qualen ausgesetzt sind interessiert die Intensivtierhalter m.E. doch überhaupt nicht, Hauptsache das Tier ist noch in einem Zustand, mit dem sich noch Geld verdienen lässt. Der Profit steht doch für Intensivhalter an erster Stelle, nicht das Wohl der Tiere!

Nehmen Sie doch einfach mal allein die Größe der Käfige, in denen Ihre Pelztiere gehalten werden. Meinen Sie wirklich die Tiere würden sich darin wohl fühlen?
Auch unter dem Aspekt der Domestizierung wird sich kein einziges Tier in solch beengten Käfigen unter solch grausamen Haltungsbedingungen wohl fühlen. Herr Grosser … es handelt sich hier um leidensfähige Lebewesen, nicht um Produktionseinheiten!

Würde man den zur Verfügung stehen Platz für Pelztiere auf einen Menschen übertragen hiesse das, dass einem Menschen nicht mehr Platz zugestanden würde als vielleicht die Fläche eines kleinen Lieferwagens. Möchten Sie Ihr Leben in einem solchen beengten Bereich fristen müssen? Setzen Sie sich doch einfach mal für eine Woche in einen solchen Lieferwagen, dann werden Sie verstehen was ich meine und dabei sind noch nicht einmal weitere Aspekte berücksichtigt, nur die zur Verfügung stehende Fläche. Was Sie und alle anderen Intensivtierhalter hier betreiben sind meiner Meinung nach keine Pelztierfarmen, sondern Tier-KZ’s!

Im Übrigen besteht (ausser für Intensivtierhalter) wohl kein Zweifel daran, dass die bestehenden Gesetze und Verordnungen in Bezug auf den tierschutzrechtlichen Aspekt auch heute noch bei weitem nicht ausreichen Tiere so zu schützen, wie es erforderlich wäre und wie es das Staatsziel Tierschutz verlangt. Nicht alles, was gesetzlich erlaubt ist, ist auch in Ordnung, wie man an der bestehenden Gesetzgebung bezüglich Tierschutz sehen kann. Hier ist insbesondere die Nutztierhaltungsverordnung zu nennen, die die unsäglichen Bedingungen in der Tierhaltung auch heute noch legalisiert und damit Teile des Tierschutzgesetzes aushebelt. Darüber hinaus scheint es für mich ausser Frage zu stehen, dass selbst die derzeit geltenden und nicht ausreichenden Bestimmungen durch skrupellose (Massen-) Tierhalter oftmals und meist schon allein aus rein wirtschaftlichen Gründen nicht eingehalten werden und da kann man auch - und gerade Ihre Branche der Pelztierzüchter nicht ausnehmen!

Die derzeit erlassenen Gesetze und Verordnungen zum Tierschutz sind meiner Meinung nach in weiten Teilen als halbherzig zu bezeichnen und ordnen den Tierschutz in vielen Dingen den Forderungen der Massentierhalter unter, damit diese noch mehr Profit machen können.
An dieser Stelle ein krasses und markantes Beispiel aus einem anderen Bereich der Intensivtierhaltung, der Legehennenhaltung, welches das Problem klar verdeutlicht: Die Käfighaltung von Legehennen in sogenannten Kleingruppen ist eigentlich schon seit einiger Zeit verboten, allerdings gibt es für bestehende Anlagen noch eine Übergangsfrist bis 2035!!! Dies ist Lobbypolitik hoch drei!!!

Wenn das Staatsziel Tierschutz, welches seit 2002 im Grundgesetz verankert ist, tatsächlich umgesetzt würde, dann müssten alle Massentierhaltungsanlagen geschlossen werden. Stattdessen wird Lobbypolitik zugunsten der Massentierhalter betrieben und die Tiere als auch die Umsetzung des Staatsziel Tierschutz bleiben dabei auf der Strecke.

Natürlich werden Sie als Intensiv-Pelztierzüchter behaupten, dass in Ihren Pelzfarmen alles in Ordnung ist und natürlich werden Sie bestätigen, dass Sie sich konkret an die bestehenden Gesetze und Bestimmungen halten. Das müssen Sie ja auch, denn davon ist ja Ihre Existenz abhängig. Wer würde sich schon selbst „das Wasser abgraben“?
Ob dies aber wirklich stimmt erschliesst sich keinem Aussenstehenden und kann nicht nachvollzogen werden. Aber selbst für den unwahrscheinlichen Fall das es stimmen sollte, so reicht das in keinster Weise aus, denn wie ich schon ausführte sind die heutigen Gesetze und Verordnungen nur halbherzig und für Ihre Pelztiere bedeutet die aktuelle Haltung Qual und Leid ohne Ende, ob mit oder ohne gesetzlicher Rückendeckung!
Auch Sie können nicht behaupten, dass Sie Ihre Tiere artgerecht halten, noch nicht mal annähernd artgerecht und wenn Sie sich an dem Begriff „artgerecht“ stören, dann ersetzen Sie ihn einfach durch „tierschutzgerecht“. Sich als Intensivtierhalter ausschliesslich auf die Nutztierhaltungsverordnung zu berufen, die solche abscheulichen Haltungsformen zulässt ist mir zu „billig“.

Ich gehe im Übrigen davon aus, dass die meisten Pelztierzüchter einiges zu verbergen haben und deshalb versuchen, Ihre Pelzfarmen gegen fremde Einblicke abzuschotten. Warum sonst werden immer wieder umfassende Maßnahmen ergriffen, um die Farmen vor neugierigen Blicken zu schützen?
In der Vergangenheit ist es bekanntlich schon mehrfach vorgekommen, dass Tierschützer, die sich nur in die Nähe von Pelztierfarmen gewagt haben und dort ihr grundgesetzlich verbrieftes Demonstrationsrecht ausübten (ohne den Grund und Boden des Pelztierzüchters zu betreten), von Bediensteten der Pelzfarm oder dem Inhaber selbst angegriffen wurden. Sie aber reden in Ihrer Mail von Hausfriedensbruch, nur muss man hier objektiv die Frage stellen, wer in diesen Fällen Hausfriedensbruch begangen hat ohne das besagte Grundstück zu betreten? Ist nicht eher der Aggressor in diesen Fällen ein krimineller Gewalttäter, der die Aktivisten verletzt hat?

Natürlich verschliesse ich auch nicht die Augen vor den Fällen, in denen Aktivisten tatsächlich Hausfriedensbruch begangen haben und versucht haben, Tiere aus höchster Qualhaltung zu befreien. Grundsätzlich ist es natürlich so, dass Hausfriedensbruch eine Straftat darstellt, richtig! Aber diese Menschen wollen sich weder persönlich bereichern, noch gehen sie mit Gewalt gegen andere Menschen vor. Ihr einziges Anliegen ist es, Tieren zu helfen, die durch die Behörden nicht oder nur völlig unzureichend geschützt werden, obwohl diese seit der Aufnahme des Tierschutzes als Staatsziel in das Grundgesetz dazu verpflichtet wären. Auf der anderen Seite sind die Intensivtierhalter, die sich für ihr Tun weder rechtfertigen noch verantworten müssen und die aufgrund der völlig unzureichenden Tierschutzgesetze und Verordnungen weiterhin Tiere quälen dürfen und dies sogar noch mit staatlichem „Segen“. Aber klar, in Ihren Augen sind nur die Aktivisten die Verbrecher.

Weiter möchte ich noch auf einige weitere Ihrer Ausführungen eingehen.

Erstens, ich zitiere aus Ihrer Mail: „Weite Bevölkerungsschichten werden mit gezielten Unwahrheiten überschüttet, so dass Intensivtierhalter als „Schlechtmenschen“ in dieser Gesellschaft abgestempelt werden.“ (Zitatende)

Hier stellen Sie eine allgemeine Behauptung auf, die so nicht stimmt. Vielleicht mag es Einzelfälle „rabiater“ Tierschützer geben, die ggf. schon mal Unwahrheiten verbreitet haben, die Masse der seriösen Tierschützer hält sich jedoch strikt an die Wahrheit. Die Wahrheit ist nunmal, dass es keinen Massentierhaltungsbetrieb für keine Tierart gibt, in dem die Tiere auch nur annähernd artgerecht gehalten werden und in dem die Tiere nicht leiden müssen. Wenn mir in diesem Bewusstsein dann noch Massentierhalter erzählen, dass das ja alles ganz legal ist und sich ausschliesslich an die ungenügenden Tierschutzgesetze und Verordnungen orientieren, dabei aber das Leiden der Tiere täglich selbst vor Augen haben, es einfach ignorieren oder nicht mehr erkennen wollen und die Tiere weiterhin qualvoll halten und ausschliesslich als Produktionseinheiten betrachten, dann haben diese Menschen in meinen Augen den Begriff „Schlechtmenschen“ durchaus verdient. Jeder Mensch, der grausam zu Tieren ist kann meiner Meinung nach kein guter Mensch sein! Wenn Ihnen dieser Schuh passt, dann dürfen Sie sich diesen gerne anziehen.

Zweitens, ich zitiere aus Ihrer Mail: „Millionenfach fließende Spenden werden oftmals nicht zum Schutz von Tieren verwendet, sondern tragen oft zu fürstlichen Gehältern der Aktivisten bei.“ (Zitatende)

Dies halte ich für eine zynische, unverschämte, äusserst dreiste und haltlose Aussage.
Können Sie diese Aussage beweisen? Nennen Sie einen einzigen überprüfbaren Fall wo ein Aktivist Spendengelder für sich selbst erhalten und auch verwendet hat!?
Sollten Sie hier kein konkretes Beispiel nennen können, so bewegen Sie sich mit dieser Äusserung rechtlich auf sehr dünnem Eis. Auch wenn diese Aussage pauschal gefasst ist, so ist sie doch geeignet, seriöse Tierschutzorganisationen in Verruf zu bringen und wenn Sie solche haltlosen Aussagen verbreiten, dann erfüllen Sie damit den Straftatbestand des §186 StGB (Üble Nachrede) bzw. § 187 StGB (Verleumdung) insbesondere deshalb, weil Sie diese Behauptung schriftlich verbreitet haben und wahrscheinlich in grösserer Anzahl an alle Protestmailer. Mich würde es nicht wundern, wenn daraufhin einige Tierschutzorganisationen Strafanzeige gegen Sie erstatten würden.
Nehmen Sie zur Kenntnis, dass Tierschutzaktivisten im Regelfall keine Gehälter für ihre Arbeit beziehen, erst recht keine fürstlichen. Nehmen Sie weiter zur Kenntnis, dass sich diese Menschen oftmals unter Einsatz erheblicher eigener finanzieller Mittel für geschundene und gequälte Tiere einsetzen und dies aus ideologischen Gründen tun. Vielleicht können Sie als monetär denkender Mensch und Intensivtierhalter dies nicht verstehen, aber solche Menschen gibt es tatsächlich und diese Menschen haben meine Hochachtung und meinen Respekt verdient. Eine Entschuldigung und Richtigstellung Ihrerseits an den gesamten Mailverteiler, an den Sie geschrieben haben, wäre hier durchaus angebracht.

Drittens, ich zitiere aus Ihrer Mail: „Ganz abgesehen davon beweisen regelmäßig stattfindende behördliche Betriebskontrollen, dass keine tierschutzrelevanten Verstöße der Pelztierzüchter vorliegen.“ (Zitatende)

Dies ist wiederum eine pauschale Aussage von Ihnen, die so ebenfalls nicht stimmt. Sie wissen genauso gut wie ich, dass behördliche Kontrollen meist nicht regelmäßig stattfinden, zumindest nicht, was den einzelnen Massentierhaltungsbetrieb angeht. Natürlich kann man Kontrollen auch als regelmäßig bezeichnen, wenn diese alle paar Jahre stattfinden, aber dann erfüllen diese nicht den Zweck, den sie beabsichtigen sollten. Meines Wissens nach fehlt es doch den dafür zuständigen Behörden an Personal, um solche Kontrollen flächendeckend (in jedem Betrieb) und regelmässig (mindestens einmal im Jahr) durchzuführen. Ebenso finden doch die meisten Kontrollen nach vorheriger Anmeldung statt, damit die Intensivtierhalter „vorgewarnt“ sind und sich darauf einstellen können und die Kontrolleure nicht zuviel beanstanden müssen, weil sie sich damit ja selbst Arbeit machen (Berichte, Nachkontrollen, Ärger mit den Tierhaltern, etc.).
Wenn Sie diesbezüglich anderer Meinung sind, dann legen Sie doch mal klar offen, wann und wie oft Ihre Pelzfarmen z.B. in den letzten 5 Jahren überprüft wurden, von welcher Behörde, was konkret kontrolliert wurde und ob diese Kontrollen angemeldet waren. Hier reichen aber keine einfachen Aussagen, diese sollten schon belegt werden.

Viertens, ich zitiere aus Ihrer Mail: „Dieses wollen Ihnen Menschen, wie Herr Klippstein von einem „Deutschen Tierschutzbüro“, welches mit dem ordentlich agierenden „Deutschen Tierschutzbund“ NICHTS zu tun hat, einreden.“ (Zitatende)

Bemerkenswert an dieser Aussage ist, dass Sie dem „Deutschen Tierschutzbund“ attestieren, dass dieser ordentlich agiert. Ich selbst sehe das genauso. Dieses implementiert aber m.E. auch, dass Sie dieser Organisation „Seriosität“ und entsprechende fachliche Kompetenz unterstellen.
In diesem Zusammenhang führe ich Ihnen mal einige Links an, die Sie auf Seiten dieser Organisation verweisen:

Aus diesen Links zitiere ich nur einen einzigen, kleinen Ausschnitt:
„Pelztiere werden in Käfigen gehalten und damit jeder Möglichkeit beraubt sich artgerecht zu verhalten. Auf Pelztierfarmen werden nicht einmal die Minimalansprüche, die diese Tiere an ihre Umgebung stellen, erfüllt.“ (Zitatende)
Und weiter, lesen Sie hier, was der Deutsche Tierschutzbund klar herausstellt:
http://www.tierschutzbund.de/5036.html
Ein Zitat aus dieser Pressemeldung vom November 2012: „Dass den deutschen Pelztierfarmern der Tierschutz egal ist, zeigt folgender Umstand: Seit Ende 2011 gilt die nächste Stufe der Pelztierhaltungsverordnung, welche größere Käfigmaße vorschreibt. Keine Farm in Deutschland hält diese bislang ein.“ (Zitatende)

Und Sie behaupten, es gäbe in Deutschland keine illegale Pelztierhaltung und es wäre alles in Ordnung, so wie es ist!? Hier sagt doch der Deutsche Tierschutzbund, dem Sie bescheinigen ordentlich zu agieren, ganz klar das Gegenteil aus! Der Deutsche Tierschutzbund äussert massive Kritik an der Pelztierhaltung in Deutschland und dies zurecht. Die Haltung der Pelztiere findet unter grausamsten Bedingungen statt. In engen und strukturlosen Drahtkäfigen fristen die bewegungsfreudigen Wildtiere ein trauriges Dasein.
Wenn Sie hier dem Deutschen Tierschutzbund bescheinigen ordentlich zu agieren, dann geben Sie ja gleichzeitig zu, dass es so ist, wie der Deutsche Tierschutzbund es darstellt. In der Folge frage ich mich dann, warum Sie Ihre Pelzfarmen nicht schon lange geschlossen haben oder zumindest die Haltungsbedingungen erheblich den Bedürfnissen dieser Wildtiere anpassen!?

Nehmen Sie doch mal konkret Stellung zu den gegen Sie erhobenen Vorwürfen!
Sagen Sie doch mal klar heraus, was an diesen Vorwürfen nicht stimmen soll !?

Eine konkrete Frage: Haben Sie seit Änderung der Pelztierhaltungsverordnung im Jahr 2006, womit die Haltung von Nerzen in winzigen Drahtgitterkäfigen verboten wurde, Ihre Pelztierfarmen entsprechend geändert und an die geltenden Bestimmungen angepasst? Wenn ja in welcher Form? Wenn nein, warum nicht? Alle Übergangsvorschriften sind mittlerweile seit über einem Jahr abgelaufen! Sollten Sie keine Anpassungen vorgenommen haben, so verhalten Sie sich rechtswidrig! Nehmen Sie dazu einmal Stellung!

Wenn Sie allen Ernstes behaupten, dass es auf Ihren Pelztierfarmen korrekt zugeht, dann haben Sie ja nichts zu befürchten und könnten das folgende Angebot ohne Bedenken annehmen:
Erlauben Sie mir (allein oder in Begleitung mit 1 bis 2 Personen meiner Wahl, die ich vorher benenne) doch mal Ihre Pelzfarmen weitgehend uneingeschränkt und in Begleitung durch Sie selbst zu besichtigen und erlauben Sie mir weiter Bild- und Filmmaterial zu erstellen, welches ich im Anschluß veröffentlichen darf. Ich müsste hierfür einige hundert Kilometer fahren, würde dies aber gerne in Kauf nehmen. Ich könnte wetten, dass Sie dem nicht zustimmen werden!

Sie behaupten doch in Ihrer Mail, dass dem unbedarften Betrachter teilweise mit verfälschten Bildern „Zustände“ suggeriert würden, die so nicht stimmen. Ich würde diese bei Ihnen aufgenommenen Fotos unverfälscht veröffentlichen, sodass der unbedarfte Betrachter die reine Wahrheit betrachten kann. Mal sehen, wie es die Veterinärbehörden und vor allem die Bevölkerung sehen würde!?

Wenn Sie Herr Grosser nicht beweisen können, dass die vom Deutschen Tierschutzbüro erhobenen Vorwürfe falsch sind, dann sollten Sie sich solche unverschämten und nichtsagenden Mails als Antwort an die Protestierenden sparen, in denen Sie auch noch versuchen, Tierschutzorganisationen zu denunzieren und Tierschutzaktivisten als Straftäter abzustempeln.

Ich fordere Sie nochmals konkret auf zu beweisen, dass:
1. In Ihren Pelzfarmen alles nach den gesetzlichen Bestimmungen und vor allem nach der in 2006 geänderten Pelztierhaltungsverordnung zugeht, und
2. dass in Ihren Pelzfarmen die Tiere weitgehend artgerecht und ohne Leid und Qual gehalten werden.

Mein Angebot des Besuchs Ihrer Pelztierfarmen steht! Wenn Sie nichts zu verbergen haben nehmen Sie dieses an. Sollten Sie dieses Angebot nicht annehmen, so muss ich davon ausgehen, dass in Ihren Pelzfarmen nicht alles so ist, wie es sein soll. Es wäre also sehr einfach für Sie, die gegen Sie erhobenen Vorwürfe durch das Deutsche Tierschutzbüro zu entkräften.

Und noch eines möchte ich Ihnen mitgeben:
Ich finde Pelz in der heutigen Zeit vollkommen überflüssig und ich frage mich, warum es immer noch soviele Menschen gibt, die Pelz tragen und denen das Leid und die Qual der Tiere völlig egal zu sein scheint. Vielleicht liegt es daran das diese Menschen sich überhaupt nicht mal informieren, wie „Pelz“ produziert wird. Das ist bei der Fleischerzeugung nicht anders, denn sonst gäbe es wohl viel mehr Vegetarier.
Es ist in meinen Augen auch kein Statussymbol mehr echten Pelz zu tragen. Für mich ist das Tragen von echtem Pelz eher ein Symbol für Gefühllosigkeit den Tieren gegenüber, ein Symbol für die Unterstützung skrupelloser Pelztierzüchter die ihr Geld mit dem Leid der Tiere verdienen, ein Symbol für pure Unmenschlichkeit. Ich hoffe, dass sich die Menschen eines besseren besinnen und immer mehr auf echten Pelz verzichten werden. Soweit es mir möglich ist werde ich meinen Beitrag dazu leisten und daran arbeiten die Menschen aufzuklären.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Kommunikation „ordentlich“ genug war.
Ein wichtiger Hinweis: Ich werde mit Ihnen keine weitere Kommunikation führen, ohne dass Sie mir lückenlos meine in dieser Mail gestellten Fragen beantwortet und durch entsprechende Beweise belegt haben.
Nur wenn mir diese Informationen und Belege vorliegen, macht eine weitere Kommunikation Sinn. Wenn Sie also nicht gewillt sind auf meine o.g. Angebot einzugehen, mir meine o.a. Fragen nicht wahrheitsgemäss beantworten und belegen, dann hat eine weitere Kommunikation keinen Zweck, weil diese sich ausschliesslich auf nicht bewiesene Behauptungen stützen würde.

 
Zu guter Letzt mache ich Sie darauf aufmerksam dass ich den bisherigen Schriftverkehr mit Ihnen auf meinen Seiten www.massentierhaltung-abschaffen.de und ggf. an anderen Stellen im Internet veröffentlichen werde. Bei weiterem Schriftverkehr behalte ich mir ebenfalls eine Veröffentlichung vor. Sollten Sie mir also antworten, so akzeptieren Sie dies uneingeschränkt. Eine etwaige anderslautende Note wird meinerseits nicht akzeptiert, da es Ihnen vorab zur Kenntnis gegeben wurde.

Viele Grüße

Willi Mispelbaum
Initiative gegen Massentierhaltung



-------- Original-Nachricht --------
Betreff: AW: Stoppen Sie die Tierquälerei!
Datum: Thu, 18 Apr 2013 16:39:33 +0200
Von: Artemis <Artegro@t-online.de>
An: 'Willi Mispelbaum' <info@massentierhaltung-abschaffen.de>


Sehr geehrte Damen und Herren,
leider haben Sie sich von falschinformierten und fehlgeleiteten Aktivisten dazu überreden lassen, ein Protestschreiben an uns zu richten.
Sie sind Mitglied einer Medienkampagne geworden und haben sich ungeprüft einer Behauptung angeschlossen, die der Praxis nicht entspricht.
Herr Klippstein vom „Deutschen Tierschutzbüro“ ist nach meinem Wissen ein Tierpfleger und hat von der durch uns gehaltenen Spezies keine ausreichende Kenntnis. Unser Beruf passt lediglich nicht in sein emotional, ideologisch geführtes Denkmuster, das keine andere Meinung zulässt.
Neben meiner Funktion als Geschäftsführer mit Ausbildung zum Staatlich geprüften Betriebswirt bin ich Tierwirtschaftsmeister im Fachbereich Pelztierhaltung, seit mehr als 40 Jahren in diesem Beruf tätig und mehrfach durch Landwirtschaftsminister des Landes ausgezeichnet worden.
Einen Menschen öffentlich als „größten Nerzquäler der Bundesrepublik Deutschland“ zu bezeichnen ist auch in unserer pluralistischen Gesellschaft nicht nur grenzwertig, sondern erinnert an eine hasserfüllte Diskriminierung, die wir in Deutschland aus den 30er  Jahren des vorangegangenen Jahrhunderts kennen.
Menschen zu kriminalisieren, die ein bestimmtes Berufsfeld ausfüllen, wie z. B. Agraringenieure, Landwirtschafts- oder Pelztierzuchtmeister, die ihre Arbeit nach den ihnen an Universitäten, staatlichen Einrichtungen etc. vermittelten Kenntnissen ausüben, ist ein äußerst fragwürdiges Unterfangen. Insbesondere dann, wenn die, die Vorwürfe erheben, selbsternannte Experten sind, jedoch meistens von dem Individuum, dessen Haltung und Nutzung sie beklagen (z. B. der domestizierte Nerz: Mustela vison forma domestica), keine oder keinesfalls ausreichende Kenntnis haben.
Der Schutz des Tieres ist denen, die mit und von den Tieren haben, ein elementares Bedürfnis.
Von der Gesellschaft mehrheitlich geforderte Änderungen können nur unter Einbeziehung von Wissenschaft und Praxis nachhaltig vollzogen werden. Andernfalls sind die betroffenen Berufsgruppen dem Terror Andersdenkender ausgesetzt.
Um Veränderungen in einen demokratischen Prozess einfließen zu lassen, muss kritisch hinterfragt werden dürfen. Halbwissen und Terror jedoch helfen hier nicht weiter.
Weite Bevölkerungsschichten werden mit gezielten Unwahrheiten überschüttet, so dass Intensivtierhalter als „Schlechtmenschen“ in dieser Gesellschaft abgestempelt werden.
Leichtfertig wird dem unbedarften Betrachter von Organisationen, deren Gemeinnützigkeit fragwürdig ist, teilweise mit verfälschten Bildern suggeriert, er müsse diese Gruppierungen mit Spendengeldern unterstützen und dabei mitwirken, die ihm dargebotenen „Zustände“ zu beseitigen. Millionenfach fließende Spenden werden oftmals nicht zum Schutz von Tieren verwendet, sondern tragen oft zu fürstlichen Gehältern der Aktivisten bei.
Abschließend weise ich ausdrücklich darauf hin, dass, dass die Haltung von Pelztieren in der Bundesrepublik Deutschland rechtmäßig ist.
Die  Oberverwaltungsgerichte in Münster (28.02.2013, AZ: 20 B 90 / 13)) und Schleswig (04.03.2013, AZ: 4 MR 1/13) haben in aktuellen Entscheidungen betont, dass die gegenwärtige Nerzhaltung den Vorgaben des „Europäischen Übereinkommen zum Schutz von Tieren in Landwirtschaftlichen Tierhaltungen, Empfehlung in Bezug auf Pelztiere“, entspricht. Die Einhaltung weitergehender Vorgaben kann derzeit nicht gefordert werden.
Ganz abgesehen davon beweisen regelmäßig stattfindende behördliche Betriebskontrollen, dass keine tierschutzrelevanten Verstöße der Pelztierzüchter vorliegen.
Es gibt in Deutschland keine illegale Pelztierhaltung! Dieses wollen Ihnen Menschen, wie Herr Klippstein von einem „Deutschen Tierschutzbüro“, welches mit dem ordentlich agierenden „Deutschen Tierschutzbund“ NICHTS zu tun hat, einreden.
Lassen Sie sich nicht blenden von fragwürdigen Organisationen, die unter dem Deckmantel des Tierschutzes Hausfriedensbruch oder gar schlimmere Delikte begehen. In einigen Fällen der Straftaten ermittelt der Verfassungsschutz.
Zur Vertiefung des Themas verweise ich auf nachstehende Links:
Zentralverband Deutscher Pelztierzüchter www.z-d-p.de
Deutsches Pelz Institut: www.pelzinstitut.de
European Fur Breeders´ Association (Dachverband europäischer Pelztierzüchter): www.efba.eu
sowie auf die 
International Fur Trade Federation, IFTF (Internationale Pelzhandelsföderation): www.wearefur.com

Sollten Sie weiteres Interesse an einer ordentlichen Kommunikation haben, so stehe ich Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung und verbleibe

mit freundlichen Grüßen
Alfons Grosser

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Willi Mispelbaum [mailto:info@massentierhaltung-abschaffen.de] 
Gesendet: Sonntag, 14. April 2013 10:54
An: info@z-d-p.de; artegro@t-online.de
Betreff: Stoppen Sie die Tierquälerei!

Sehr geehrter Herr Grosser,

seit über 10 Jahren ist der Tierschutz im Grundgesetz verankert. Nicht ohne Grund hat der Schutz von Tieren als fühlenden Lebewesen mittlerweile Verfassungsrang. Die Mehrheit der Bevölkerung misst dem Tierschutz einen hohen Stellenwert bei.

Sinnlose Tierquälerei, wie die Haltung von Nerzen in kleinen Drahtgitterkäfigen, lehnen die meisten Menschen ab. Daher wurden auch die Vorgaben zur Pelztierhaltung vor sieben Jahren umfassend novelliert.

Wie ich erfahren habe, halten Sie weiterhin auf drei Farmen zehntausende Nerze unter art- und mittlerweile auch rechtswidrigen Bedingungen.

Dies finde ich empörend!

Ihr Verhalten zeigt, dass Sie nicht nur keinen Respekt vor Tieren, sondern auch vor der demokratischen Grundordnung dieses Landes haben.

Als Bundesbürger, dem der Tierschutz am Herzen liegt, fordere ich Sie nachdrücklich auf, die Pelztierzucht endlich zu beenden und Ihre Farmen zu schließen.

Mit freundlichen Grüßen

Willi Mispelbaum

Sonntag, 14. April 2013

14.04.2013 gefunden beim Deutschen Tierschutzbüro

Stoppt den größten Nerzquäler Deutschlands – Alfons Grosser

Seit der Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung vor sieben Jahren ist die Haltung von Nerzen in winzigen, kahlen Drahtgitterkäfigen verboten. Alle Übergangsvorschriften sind mittlerweile seit über einem Jahr abgelaufen. Zahlreiche Pelztierzüchter haben ihre Farmen geschlossen. Nicht so Alfons Grosser, Vizepräsident des „Zentralverband Deutscher Pelztierzüchter e.V.“. Er betreibt weiterhin drei Nerzfarmen, nunmehr illegal. Insgesamt hält er etwa 30.000 Nerze in winzigen Drahtgitterkäfigen. Das ist rund ein Drittel aller noch in Deutschland für die Pelzgewinnung gehaltenen Nerze. mehr >>